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Jene 45 ukrainische Frauen und Kinder, die derzeit in Kufstein eine schöne Zeit verbringen, haben in ihrer Heimat den Krieg erlebt und in der west-ukrainischen Stadt Berezhany Zuflucht gefunden. Zwei erholsame Wochen in Kufstein sollen ihnen neue Kraft und Zuversicht schenken. Viele Kufsteiner Familien unterstützen die Hilfsaktion und so sind fast alle Mütter und Kinder bei privaten Gastfamilien untergebracht. Seit ihrer Ankunft am 20. Juli sorgen die Familien dafür, dass die Ukrainer:innen sich in Kufstein wohl fühlen. Der gegenseitige Kontakt ist eine Bereicherung für beide Seiten.
Offiziell willkommen geheißen wurden die Gäste dann am Montagmittag im Kultur Quartier. Bei dem feierlichen Empfang begrüßte Kufsteins Bgm. Martin Krumschnabel die Ukrainer:innen und betonte: „Es ist eine große Freude, dass Sie alle jetzt hier sind und wir wollen versuchen, Ihnen einen schönen Aufenthalt zu bereiten. Die vielen Gastfamilien, Vereinen, Sponsoren und freiwilligen Helfer machen das möglich und bei Ihnen allen möchte ich mich bedanken. Diese Hilfsaktion ist ein gelebtes Zeichen der Solidarität.“Krumschnabel erzählte den Gästen auch vom historischen Vorbild der Hilfsaktion: Kufsteins Schweizer Partnerstadt Frauenfeld ermöglichte nach dem 2. Weltkrieg über mehrere Jahre Kufsteiner Kindern im Sommer einen Aufenthalt in Frauenfeld. Das war nun Vorbild für die Idee, ukrainische Mütter und Kinder nach Kufstein einzuladen. Die Auswahl der Stadt Berezhany kam über die Plattform Cities4Cities zustande und das Projekt wurde Schritt für Schritt geboren und organisiert.Die ukrainischen Gäste zeigten sich bewegt von der Gastfreundschaft: „Wir sind sehr dankbar für die Familien, die uns in ihrem Haus aufnehmen und uns alles geben, was wir brauchen. Wir haben ein kleines Geschenk von unserem Bürgermeister mitgebracht.“ Sie überreichten Bgm. Martin Krumschnabel ein Bild mit Widmung ihres Bürgermeisters Rostyslav Bortnyk. Krumschnabel bedankte sich herzlich und versprach einen besonderen Platz dafür auszuwählen.Der Anstoß für das Hilfsprojekt kam von Kulturreferent Klaus Reitberger, der andere Städte motivieren will dem Kufsteiner Beispiel zu folgen: „Diese Aktion ist nur eine kleine Maßnahme, aber wenn andere Städte diesem Beispiel folgen, wäre schon viel erreicht. Wir wollen hier ein Zeichen setzen, dass Europa zusammenhält und die Ukraine nicht alleine lässt.“
Nach dem stimmungsvollen Empfang erlebten die Ukrainer:innen ereignisreiche erste Tage in Kufstein. Aus einem abwechslungsreichen Programm können die Gäste auswählen, woran sie teilnehmen wollen. Bei den Aktivitäten ist immer eine Übersetzerin anwesend, um mögliche Sprachbarrieren abzubauen. Neben einem Tanzworkshop wurde etwa auch ein Kletterkurs und ein Festungsbesuch angeboten. Beliebt war der Semmelbackkurs bei der Bäckerei Hauber. Heidi Hauber zeigte vor, wie eine Semmel am besten gelingt und die Kinder und Mütter waren mit Freude und Ehrgeiz dabei. Ein Highlight war natürlich die anschließende Verkostung der eigenen Semmeln. Auch der Zirkus-Workshop, organisiert von den Circus-Tagen, bot den Kindern und Erwachsenen viel Spaß: Jonglieren, Balance und Akrobatik wurden an drei Stationen trainiert.
Die nächsten Tage versprechen u. a. mit einem Ausflug zur Stoana Alm, einem Fußballcamp des FC Kufsteins, einem Malkurs mit Thea Barth und Ausflügen nach Innsbruck und zum Hexenwasser noch viele Höhepunkte. Möglich wird das aufgrund der Hilfsbereitschaft der beteiligten Einzelpersonen und Vereine sowie durch zahlreiche Spenden und Sponsoren.Offiziell und feierlich verabschiedet werden die Frauen und Kinder dann am 2. August bei einem Abschlussabend, bevor es tags darauf für sie wieder zurück in die Ukraine geht. Mit im Gepäck haben sie dann sicherlich viele wunderschöne Eindrücke aus Kufstein und Tirol. Der Kontakt und die Patenschaft zwischen den Städten Kufstein und Berezhany soll ebenfalls weiter gepflegt werden.